Das Mechelner Huhn

Herkunft

Das Mechelner Huhn, auch Kuckucksperber oder Mechelner Kuckuck, ist eine Haushuhnrasse, die nach ihrer Herkunft aus der Region um die flämische Stadt Mechelen benannt ist. Sie verkörpert in besonders idealer Form den Typ des Fleischhuhns und stellte eine der wichtigen Wirtschaftsrassen dar, bevor die modernen Masthybriden für die Geflügelmast gezüchtet wurden.

Geschichte

Eine der frühen Attraktionen des 1843 eröffneten Antwerpener Zoos waren exotische Hühnerrassen, insbesondere Brahmahühner aus Südostasien. Der Zoo bot Züchtern aus der Umgebung die Möglichkeit, Brahmahühner, Langshans und Cochins mit heimischen Rassen zu kreuzen. Aus diesen Kreuzungsversuchen ging der Mechelner Kuckuck hervor. Der Rassestandard wurde 1898 in Belgien festgelegt. Das Mechelner Huhn wird den Zweinutzungsrassen zugeordnet, da sie nicht nur eine hohe Mastfähigkeit aufweisen, sondern auch ihre Legeleistung beachtlich sein kann.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging der Bestand aufgrund von Seuchen und zunehmender Industrialisierung der Hühnerzucht bis auf wenige Dutzend Tiere zurück. 1979 wurde in Belgien der »Speciaalclub voor de Mechelse Koekoek« gegründet. Seit den 1980er Jahren wuchs der Bestand wieder. In Deutschland dient der »SV Mechelner« der Zucht und Förderung des Mechelner Huhns.

Bedeutung

Ähnlich wie die ebenfalls sehr großen Cochins und die Brahma gelten die Mechelner als eine Rasse, die für Selbstversorger besonders gut geeignet sind, die bei ihrer Hühnerhaltung sowohl Wert auf Eier als auch auf einen guten Braten legen.

Das Mechelner Huhn wird besonders in der westeuropäischen Gastronomie als Delikatesse geschätzt und findet sich dort zumeist als »Coucou de Malines« auf den Speisekarten.

Die sogenannte Rote Liste der gefährdeten Nutztierrassen führt das Mechelner Huhn in der Kat. I (extrem gefährdet).

Haltung 

Die Haltung erwachsener Mechelner ist problemlos. Sie sind sehr anhänglich und zutraulich. Selbst die Hähne vertragen sich bestens miteinander. Dank ihrer robusten Natur gedeihen sie auch in klimatisch rauhen Gegenden.

Der Stall muss hell trocken und zugfrei sein. Ganzjährig offen stehende Fenster, je nach Bauart des Stalles, sind der Gesundheit der Tiere förderlich. Elektrisches Licht soll heutzutage Standard im Stall sein. Man rechnet mindestens 12 qm je 10 Tiere.

Als Auslauf ist eine Grasfläche von mind. 25 qm je Tier ideal. Ist die Fläche kleiner, kratzen die schweren Vögel in kurzer Zeit alles kurz und klein. Bei kleineren Flächen ist eine dicke Schicht aus Sand im Auslauf zu empfehlen, um die Fußbefiederung zu schonen.

 Das Futter darf nicht zu üppig sein, da die schweren Tiere leicht verfetten. Dazu so oft wie möglich frisches Grün.

Eierleistungen von 180 Stück/Jahr bei einer gut gehaltenen Henne sind zu erwarten.

Die Mast der Mechelner kann man leicht mit den aussortierten Tieren bewerkstelligen. Sie haben von allen Rassen die besten Masteigenschaften, sowie den besten Geschmack. 

Die Mechelner waren und sind ein Erlebnis für Feinschmecker!